Haare waschen ohne Shampoo – Wie sinnvoll ist No-Poo?

von Emma Wolf
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Haare waschen ohne Shampoo – Je nach dem, wen Sie fragen, mag dieser neue Trend total absurd und ekelhaft, oder aber ganz vernünftig und sogar genial erscheinen. Wenn Sie Ihre Haare Ihr ganzes Leben lang mit Shampoo gewaschen haben und daran nichts auszusetzen finden, dann gehören Sie vielleicht zunächst zur ersten Meinungsgruppe. Wenn Sie jedoch begonnen haben, die heute auf dem Markt angebotenen Shampoos und insbesondere deren Inhaltsstoffliste zu hinterfragen, und sich zunehmend Gedanken über alternative DIY Haarpflegeprodukte machen, gehören Sie vielleicht zur zweiten Gruppe. Heute möchten wir die No-Poo-Methode näher unter die Lupe nehmen und nüchtern die Frage beantworten – Macht Haare Waschen ohne Shampoo wirklich Sinn oder ist es nur ein kurzlebiger Trend?

Würden Sie Haare Waschen ohne Shampoo selber ausprobieren?

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Shampoo in der Antike vs. heute

Es ist falsch anzunehmen, dass unsere uralten Vorfahren ihre Haare nur sehr selten gewaschen oder gepflegt haben. Menschen aller Kulturen verwenden seit Tausenden von Jahren verschiedene Extrakte natürlichen Ursprungs, um ihr Haar zu reinigen, es glänzend und weich zu machen und sein Wachstum zu beschleunigen. Zahlreiche Pflanzenarten enthalten beispielsweise Saponine, die in Wasser einen reinigenden Seifenschaum bilden.

Das erste flüssige Shampoo, das synthetische Inhaltsstoffe anstelle von Seife oder natürlichen Saponinen verwendete, kam erst Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Markt. Durch geschicktes Marketing hat dieses Produkt seine naturnahen Konkurrenten aus der Antike fast vollständig verdrängt.

Gesundes und sauberes Haar hatte in der Antike eine wichtige symbolische Bedeutung

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Das Problem mit modernen Shampoos

Shampoo erfüllt einen einfachen Zweck – es reinigt Haar und Kopfhaut und befreit sie von Schmutz, Staub, Schweiß, Öl und abgestorbenen Hautschuppen. Moderne Shampoos verwenden eine Vielzahl von synthetischen Reinigungsmitteln, Schäumern und pH-Regulatoren, um dies zu erreichen.

Das Problem besteht darin, dass Shampoos neben Verschutzungen auch die natürlichen Hautöle, den Talg und die Lipide angreifen. Diese werden in den Talgdrüsen produziert und bilden einen geschmeidigen Schutzfilm auf der Haut- und Haaroberfläche. Talg und Lipide spenden Feuchtigkeit und schützen vor schädlichen Krankheitserregern, Mikroorganismen und anderen äußeren Einflüssen.

Die Reinigungsmittel in Shampoos lassen beide den Abfluss hinunterfließen. Unmittelbar danach fühlt sich die Haut trocken, gereizt und juckend an. Dem Haar geht es sogar schlechter – es wird spröde und porös. Viele Shampoo-Hersteller empfehlen, nach dem Shampoonieren einen Conditioner aufzutragen. Dadurch werden Haar und Kopfhaut mit noch mehr Chemiekeule überzogen, die die natürliche Schutzbarriere nachzuahmen versucht, welche das Shampoo vor wenigen Augenblicken zerstört hat.

Quietschende Haare sind beschädigte Haare – Die Schutzbarriere wurde abgewaschen

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Natürlich lässt sich der Körper von diesem Versuch nicht täuschen. Wenn die Haut ihren Schutzfilm verliert, erkennt sie dies als Angriff und arbeitet dann auf Hochtouren daran, ihn wieder aufzubauen. Talg und Lipide werden schneller und in größeren Mengen als normal produziert. Das Haar sieht dann fettig und schmutzig aus, was uns dazu veranlasst, es erneut zu waschen. Es entsteht ein Teufelskreis!

Leider ist das noch nicht alles. Shampoo wäscht fast alles außer sich selbst aus. Es hinterlässt chemische Rückstände, die die porösen Haarfollikel wie ein Schwamm aufnehmen. Mit der Zeit werden sie dann anfälliger für Brüche, Krause und Spliss.

Als wäre dies nicht genug, belasten Shampoos auch noch die Umwelt. Sie verseuchen die Gewässer und vergiften Flora und Fauna. Ihre Kunststoffverpackung stellt an sich ein zusätzliches Umweltproblem dar. Wen wundert es also noch, dass immer mehr Menschen das Haare Waschen ohne Shampoo ausprobieren?

Shampoos und Conditioner sollten nur ein- bis zweimal pro Woche verwendet werden, nicht täglich

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Haare waschen ohne Shampoo – Wie geht das?

Die No-Poo-Methode zirkuliert im Internet schon seit einiger Zeit. Die Idee dahinter – synthetische Shampoos und Conditioner aus der Haarpflegeroutine zu streichen. Der Begriff stammt aus dem Englischen und hat eine doppelte Bedeutung. Einerseits ist No-Poo eine Abkürzung für No Shampoo. Andererseits ist es eine wortwörtliche Übersetzung.

Haare Waschen ohne Shampoo bedeutet nicht, dass die Haare gar nicht gewaschen werden oder dass dabei nur Wasser zum Einsatz kommt. Es regt einfach dazu an, auf die uralten Ursprünge der Haarpflege zurückzublicken und auf natürliche Haarpflegeprodukte umzusteigen. Solche, die Haare und Haut schonend reinigen, ihnen aber nicht ihre natürliche Schutzbarriere nehmen und auch die Umwelt nicht belasten.

Haare waschen ohne Shampoo – hoffentlich kein kurzlebiger Trend

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Umstellung auf die No-Poo-Methode

Abhängig vom Zustand Ihres Haares, Ihrer Kopfhaut und davon, wie oft Sie vor der Umstellung auf No-Poo schamponiert haben, kann der Übergang schnell und angenehm oder lang und stressvoll sein. Geschädigtes Haar, das täglich gewaschen wurde und somit Talg und Lipide überproduziert, braucht natürlich länger, um sich zu erholen, als Haar, das nur ein- oder zweimal pro Woche shampooniert wurde.

Während der Umstellung werden die Haare nur ein- bis zweimal wöchentlich mit einem Naturshampoo gewaschen. Am Anfang wird sich Ihre Mähne höchstwahrscheinlich extrem fettig anfühlen. Wenn Sie jedoch durchhalten und den Teufelskreis durchbrechen, werden sich die Talgdrüsen allmählich neu einstellen und geringere Mengen an Talg und Lipiden produzieren. Tägliches Bürsten mit einer Naturborstenbürste hilft, die natürlichen Öle gleichmäßig im Haar zu verteilen und kann die Umstellung erheblich erleichtern.

Anhänger der No-Poo-Methode sagen es immer wieder – Haar und Kopfhaut fühlen sich gesünder, geschmeidiger, weicher, voluminöser, elastischer und glänzender an. Wer will das nicht? Wenn Sie Haare Waschen ohne Shampoo selber ausprobieren möchten, dann sollten Sie sich mit den verschiedenen Alternativen vertraut machen.

Naturborstenbürsten verleihen dem Haar einen schönen Glanz

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Haare waschen ohne Shampoo – Womit dann sonst?

Es gibt zahlreiche Alternativen zu synthetischen Shampoos. Einige sind jedoch besser als andere. Es ist durchaus wichtig, den natürlichen pH-Wert der menschlichen Haut zu berücksichtigen – dieser liegt bei etwa 4,5 bis 5,5. Das alternative Naturprodukt sollte also weder zu sauer noch zu alkalisch sein, sonst kann es Haar und Haut auf Dauer schädigen.

Viele Anhänger der No-Poo-Methode empfehlen beispielsweise eine Spülung mit Natron. Da dieses allerdings einen alkalischen pH-Wert von 8 hat, kann eine regelmäßige Anwendung Kopfhaut und Haar austrocknen und reizen.

Andere verwenden hingegen nur warmes Wasser. Dies ist aber ebenfalls keine gute Alternative zum Shampoo, da es Schmutz, Staub, Schweiß usw. einfach nicht von selbst wegspülen kann. Haare und Kopfhaut bleiben schmutzig und können sogar einen unangenehmen Geruch entwickeln.

Haare Waschen ohne Shampoo – falsche Vorgehensweise kann wahrhaft ekelhaft sein

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Stattdessen sollten Sie entweder ein 100 % natürliches Shampoo ohne synthetische Inhaltsstoffe verwenden oder alternativ eines selber zu Hause herstellen. Wie bereits am Anfang unseres Artikels erwähnt, reinigten und pflegten unsere uralten Vorfahren ihre Haare mit saponinreichen Pflanzenextrakten. Jede Kultur verwendete je nach Region eine andere Pflanze.

Einige der besten sind Seifenkrautwurzeln, Waschnüsse, Shikakai, Ziziphus Blätter (Sidr) und Rosskastanien. Sie alle haben einen hautähnlichen pH-Wert und eignen sich daher ideal für die Herstellung natürlicher Shampoos.

Die schäumenden Saponine lassen sich leicht durch Auskochen der Pflanzenteile extrahieren. Anschließend können Sie weitere Naturprodukte wie z. B. Pflanzenöle, Avocadokerne, Aloe Vera, Reiswasser usw. hinzufügen, um Ihr Shampoo nicht nur reinigend, sondern auch wohltuend zu machen.

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Haare Waschen ohne Shampoo geht so! Gar nicht so ekelhaft und absurd, wie es auf den ersten Blick erscheint, nicht wahr? Wir hoffen, dass unsere Tipps für Sie und Ihren Lebensstil hilfreich sind.

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Quellen:

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Emma Wolf

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