Nanopartikel – ein innovativer Segen oder doch eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit?

von Augustine Schneider
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Wenn es um Nanopartikel und Nanotechnologie geht, scheiden sich oft die Geister. Es handelt sich bestimmt um eine revolutionäre Innovation, die sich schon in vielen Bereichen des Lebens, der Wirtschaft und Medizin als sehr wichtig erweist. Ohne Zweifel bringt „Nano“ in vielen Fällen auch ziemliche Vorteile mit sich. Die noch unzureichende Untersuchung der Langzeitwirkungen sorgt aber gleichzeitig auch für Zweifel und Angst davor. Sind die neuartigen Nanoteilchen denn sicher oder doch schädlich für unsere Gesundheit? Was sollte man bei Nanoprodukten beachten? Was passiert mit der Umwelt? Wir haben recherchiert und uns mit den wichtigsten Fragestellungen diesbezüglich auseinandergesetzt.

Nanopartikel sind selbst mit herkömmlichen Mikroskopen nicht zu sehen

nanopartikel kosmetik lebensmittel

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Was sind Nanopartikel?

Das Wort „nano“ kommt eigentlich aus dem Griechischen und heißt Zwerg. Kein Wunder, dass diese Kleinteilchen ausgerechnet Nanopartikel genannt werden. Denn sie sind kleiner als 100 Nanometer. Das heißt, das selbst der Durchmesser eines Haares viel größer ist als ein Nanoteilchen. Diese unglaublich winzige Partikel existieren sowohl in der Natur, zum Beispiel in der Vulkanasche, als auch künstlich erzeugt. Unterschiedliche Stoffe wie Edelmetalle oder Kunststoff werden auf eine spezielle Art und Weise durch innovative Technologie in kleinste Moleküle zerlegt. Das verändert dann die üblichen Eigenschaften des Stoffes. Dieser kann viel transparenter, viel härter und strapazierfähiger werden. Auch Wärmeleitfähigkeit oder Lichtreflexion eines Materials werden durch Nanopartikel extrem beeinflusst. Kein Wunder, dass Nanopartikel bei der Herstellung vieler innovativer Oberflächen sehr beliebt sind.

Nanopartikel haben eine breite Anwendung 

nanopartikel verstehen

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Wo sind die Nanoteilchen zu finden?

Sie sind heutzutage praktisch überall zu finden. In vielen Lebensmitteln wie Schokoriegeln, Instantsuppen, Salz und Soßen gehören die Teilchen schon längst zu den erlaubten Zusatzstoffen. Die Nanoteilchen finden ebenso einen großen Einsatz in Medikamenten und verhelfen zum schnelleren Transportieren des Wirkstoffes. In Krankenhäusern werden sehr oft Silbernanopartikel als effektive antibakterielle Mittel angewendet und als sterile Oberflächen oft zu sehen. Natürlich machen Kosmetikprodukte keine Ausnahme in Sachen Nanotechnologie. Ganz im Gegenteil. Da finden Nanopartikel besonders große Anwendung. Sie gibt es in vielen Haarsprays, Mascaras und Co. sowie auch in Sonnencremes.

Konventionelles Rouge enthält in den meisten Fällen ebenso Nanoteilchen 

nanopartikel in make up

Sind Nanopartikel in Sonnencreme gefährlich?

Apropos Sonnencreme mit Nanoteilchen, es handelt sich in diesem Fall in der Regel um Titandioxid oder Zinkoxid. Seit 2013 sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet Nanopartikel auf der Verpackung aufzuzeichnen. Also, wenn Sie die Liste der Inhaltsstoffe eines Sonnencremes lesen, werden Sie auf jeden Fall erkennen, ob da welche sind. Prinzipiell wirken Sonnenschutzmittel mit Titandioxid und Zinkoxid als ein sogenannter mechanischer Schutz und gehören zu den mineralischen und nicht zu den chemischen Substanzen. Sie sichern der Haut einen guten UV-Schutz, indem sie einen Schutzfilm darauf bilden und die Sonne reflektieren. Experten empfehlen mineralische Sonnencremes als die bessere Variante sich vor Sonnenbrand zu schützen, im Vergleich mit den chemischen.

Schützen Sie Ihre Haut vernünftig vor der Sonnenstrahlung im Sommer

sonnencreme ohne nanopartikel wählen

Wenn da aber noch die Nanopartikel ins Spiel kommen, sind sich nicht alle einig. Denn laut Studien sind die winzigen Teilchen in der Lage, durch die natürlichen Schranken des menschlichen Organismus, wie zum Beispiel die Schleimhäute oder die Darmwand in die Blutbahn zu gelangen. Von da aus erreichen sie alle inneren Organe und können sich mit der Zeit da anreichern. Einige Forscher befürchten, dass dies zu vielen unabsehbaren negativen Folgen führen kann wie Veränderung des Erbgutes, Entzündungen und sogar Krebs.

Allerdings hat sich schon erwiesen, dass die Nanopartikel durch gesunde Haut nicht eindringen können. Das heißt, man sollte beim Eincremen aufpassen, wenn da Verletzungen sind oder wenn man schon einen Sonnenbrand bekommen hat. Um auf Nummer sicher zu gehen, wäre es vielleicht doch besser, mineralische Sonnencremes ohne Nanopartikel zu benutzen oder ausschließlich auf Naturkosmetik zu setzen.

Das Gleiche gilt auch für Ihre tägliche Gesichtspflege

kosmetikmittel mit nanopartikeln

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Und was ist mit der Umwelt?

Langzeitforschung gibt es auch in dieser Hinsicht nicht und die möglichen Auswirkungen der Nanopartikel für die Umwelt sind nicht wirklich geklärt. Eines ist aber absolut sicher: die Nanoteilchen gelangen durch das Abwasser in alle Ökosysteme, da die Kläranlagen sie nicht durchfiltern können. Umweltschützer warnen, dass es auf Dauer zu enormen Veränderungen für Tier- und Pflanzenarten führen könnte, die momentan gar nicht abzuschätzen sind. Was wirklich passieren kann, wird nur die Zukunft zeigen. Uns als Verbraucher bleibt es, einfach möglichst informiert zu sein und verantwortungsvoll zu handeln. In diesem Sinne, recherchieren Sie weiter und seien Sie beim Kauf von Lebensmitteln, Kosmetika, Putzmitteln und Co. wachsam.

Nanotechnologie und Landwirtschaft gehen ebenso schon lange Hand in Hand

nanopartikel in der landwirdschaft

Lesen Sie bei Verdacht unbedingt noch die Inhaltsstoffe der Produkte 

nanopartikel in lebensmitteln schädlich oder nicht

In vielen Süßigkeiten sind Nanoteilchen drin 

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In konventionellen Putzmitteln sind sie ebenso oft präsent 

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Bevorzugen Sie lieber zertifizierte Naturkosmetik ohne Nanopartikel 

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.