Wie gefährlich ist Bärenklau und wie man sich davor schützen kann

von Augustine Schneider
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Ein schlimmer Bursche ist auch hierzulande auf dem Vormarsch – der Bärenklau. Es handelt sich um eine invasive Giftpflanze, die gerade jetzt im Sommer blüht und ein großes gesundheitsschädliches Potenzial für Mensch und Tier hat. Dabei sollte man den sogenannten Riesen-Bärenklau von seinem eher harmlosen Verwandten, dem Wiesen-Bärenklau unterscheiden. Denn bei dem zweiten gibt es keine solche Gefahr, sondern es geht sogar um eine Heilpflanze. Welche die wichtigsten Erkennungsmerkmale sind, wie Sie sich vor dem gefährlichen Riesen-Bärenklau schützen und was Sie bei einem eventuellen Hautkontakt unternehmen sollten, erfahren Sie weiter unten.

Der Riesen-Bärenklau treibt gerade im Sommer sein Unwesen

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Den Riesen-Bärenklau erkennen

Nicht umsonst wird die Pflanze so genannt. Sie ist nämlich wirklich riesengroß und hat zackige Blätter, die Bärentatzen ähneln. Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Im 19. Jahrhundert hat man ihn nach Frankreich als Zierpflanze gebracht. Ein fataler Fehler, denn der Riesen-Bärenklau ist eine hoch giftige, toxische Pflanze, die sich ganz schnell und invasiv verbreitet. Jetzt gibt es leider schon viele Gebiete in vielen Ländern Europas, inklusive Deutschland, in welchen sich die Pflanze gemütlich gemacht hat.

Die invasive Giftpflanze aus Vorderasien unterscheiden

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Der Riese kann bis zu 4 Meter hoch werden. Die Giftpflanze hat riesige Blütendolden in Weiß, die bis zu 50 cm breit werden können. Sie blühen im Juni und Juli und erinnern an Sonnenschirme. Später bilden diese eine Unmenge an Samen, die für die schnelle Verbreitung des Bärenklaus verantwortlich sind. Der Pflanzenstängel ist sehr charakteristisch. Er ist sehr dick, behaart und mit rötlichen Adern und Flecken bedeckt. Das zählt eigentlich zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen vom ungefährlichen Wiesen-Bärenklau, zusammen mit der Höhe und der Größe aller Pflanzenteilen des Riesen-Bärenklaus.

Der rötliche Stängel ist eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale

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Warum ist diese invasive Pflanze so giftig?

Die Herkulesstaude, wie man sonst noch den Riesen-Bärenklau nennt, hat in allen ihren Teilen einen Giftsaft. Dieser enthält Furocumarin und ist extrem phototoxisch. Das heißt, beim Kontakt mit unserer Haut wird diese sehr lichtempfindlich und es bilden sich schnell nicht nur Rötungen und Schwellungen, sondern auch große Blasen und schlimme Verbrennungen. Diese können in schweren Fällen sogar zweiten oder dritten Grades sein. Bei allergischen Reaktionen kann man auch Atemnot und gefährliche Kreislaufbeschwerden bekommen. Wie man sieht, das stellt eine ziemlich giftige und schädliche Angelegenheit dar.

In extremen Fällen sollten Sie gleich den Notarzt rufen

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Und was ist mit dem Wiesen-Bärenklau?

Anders als sein großer Verwandter ist Heracleum sphondylium eher harmlos und gilt schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze. Diese ist viel niedriger, hat kleinere Blütendolden und einen grünen Stängel ohne rötliche Verfärbungen. Sie enthält ebenso Furocumarine, aber in sehr niedriger Menge. Bei Hautkontakt bekommt man im Regelfall keine Reizungen oder Schwellungen. Die Pflanze enthält außerdem viel Magnesium und Kalzium sowie auch  Vitamin C. Heilpraktiker empfehlen sie als Heilmittel bei Erkältungen, Husten und Bluthochdruck. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Vertrauen Sie dabei ausschließlich guten Spezialisten mit Erfahrung in diesem Gebiet und bereiten Sie sich Tees oder andere Heilmittel aus dem Wiesen-Bärenklau nicht alleine.

Es besteht schon eine relativ hohe Verwechslungsgefahr mit dem Riesen-Bärenklau 

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Was kann man beim Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau tun?

Das Beste ist, sofort Abstand zu halten und am liebsten den Standort des Pflanzenbestandes bei den örtlichen Behörden zu melden. In manchen Gemeinden in Deutschland gibt es sogar schon spezielle Meldestellen für den Riesen-Bärenklau. Und obwohl die Meldepflicht nicht gesetzlich geregelt ist, sollte man solidarisch mit den anderen Mitmenschen sowie mit den Haustieren sein und etwas dagegen unternehmen.

In Parks und öffentlichen Gärten wird das Problem oft auf kommunaler Ebene gelöst

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Bei sehr großen Beständen können Fachleute auch spezielle Herbizide einsetzen

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Der Sommer kommt – was tun gegen Insekten und Ungeziefer?

Und wenn es leider schon zum Hautkontakt mit der giftigen Pflanze gekommen ist, dann sollten Sie schnell handeln. Am besten schon bei den ersten Rötungen oder Schwellungen den Arzt aufsuchen, um sich professionelle Hilfe zu holen. Wenn das nicht sofort möglich ist, dann die betroffenen Stellen mit Wasser und milder Seife gründlich abwaschen. Kompresse mit lauwarmem Wasser können für weitere Linderung sorgen. Ganz wichtig: auf jeden Fall die Sonne meiden, denn sonst werden sich unangenehme und schmerzhafte Blasen bilden.

Der Bärenklau ist vor allem für Kinder, Haustiere und Allergiker sehr gefährlich

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Wie kann man den Riesen-Bärenklau aus dem eigenen Garten entfernen?

Wenn dieser ungebetene Gast den Weg zu Ihnen in den Garten doch noch geschafft hat, dann sollten Sie folgenderweise vorgehen:

  • dicke Schutzkleidung, Schuhe, Handschuhe, Mütze und Schutzbrille unbedingt anziehen;
  • für die Entfernung der Pflanze einen bedeckten Tag auswählen oder noch besser am Abend handeln;
  • Plastiktüten über die Dolden überziehen, diese abschneiden und ins Hausmüll wegwerfen;
  • keine Pflanzenteile auf den Kompost oder in den Biomüll entsorgen;
  • Stängel ebenso ausschneiden und wegwerfen;
  • die Wurzeln mindestens 10-20 cm unter der Erdoberfläche ausgraben und entfernen;
  • anschließend alle benutzten Utensilien gründlich abwaschen und reinigen;
  • Schutzkleidung in der Waschmaschine waschen.

Also, bleiben Sie ganz vorsichtig, wenn es unter Verdacht steht, Riesen-Bärenklau gesehen zu haben. Gehen Sie möglichst auf Abstand und melden Sie diesen umgehend bei den zuständigen Behörden. Bleiben Sie gesund und schützen Sie Ihre Liebsten und sich selbst!

Zierpflanze mit hoher Gift-Gefahr 

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Manche Exemplare erreichen fast 4-5 Meter Höhe 

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.